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Lyrik leben - Gedichte

Meine Melodie oder wie ich Gedichte schreibe.

Ich habe immer davon geträumt, dass ich Klavier spielen kann. Inzwischen weiß ich, dass ich es kann. Nur auf eine andere Art, ohne dass Töne entstehen. Ohne dass ich auf einem Klavier spiele. Ich schreibe mit der Tastatur und spiele ein Lied aus Buchstaben. Gedichte, in die sich Wörter und Sätze verdichten.

Wenn ich schreibe, fühle ich mich wie eine Klavierspielerin. Ich höre die Musik in meinen Sätzen und spüre die Melodie. Mal ist sie leicht, mal nachdenklich, aber immer mit einem Grundton voller Zuversicht.

Details

  • Gedichte

  • Voraussichtlicher Erscheinungstermin: noch unbekannt

Leseprobe

Die leisen Töne

Wenn das Laute das Leise überstimmt
wenn das Grobe das Feine zerbricht
Wenn es nicht mehr wichtig ist, was richtig ist
wenn es alternative Fakten anstatt Lügen gibt
Wenn das Gespräch zwischen uns unwichtig wird
und der Zwischenton im Lärm verhallt
Wenn die leisen Töne nicht mehr gehört werden
Gibst Du dann auf?
Oder schreist Du genauso laut wie die anderen?
Lärmst wie sie auf Twitter und Co?
Halte inne und halte den leisen Ton aus
sing trotz allem Deine Melodie
Tu es, weil Du weißt,
dass Deine Stimme nicht an Bedeutung verliert

Die große Lücke

Der Gedanke
an ferne Umarmungen
treibt uns ans Fenster
durch das wir in die Weite schauen

Wir sehen
Regenstreifen am Horizont
die weiterziehen
und eine Lücke hinterlassen
eine ziemlich große
in der Winter
und Frühjahr
noch Fremde sind

Das Lied eines Vogels
Der Geruch ⁠aus der Ferne
Eine einzelne Schneeflocke im Regen
die wie die Sehnsucht nach Frühling
in meinen Gedanken hängt
und eine Lücke hinterlässt
eine ziemlich große
für die Sonne
für die Liebe