Im Moment arbeite ich an einem Roman über das Tessin. Es ist ein Experimentieren mit dem Beschreiben der Natur, das sehr gut in diese schwierigen Zeiten passt.
Textauszüge
„In den letzten Februartagen schlug das Wetter um. Die dunklen Schneewolken verschwanden aus dem Himmel und machten Platz für eine leuchtende Bläue, die selbst die Dorfbewohner erstaunte, indem sie mit offenen Mündern aus ihren verschneiten Häusern traten und es aussah, als würden sie sich an diesem Licht betrinken wollen.”
„Oben bei den Höhlen konnte David weit schauen, weit hinaus über das Tal, bis zum Lago und zu den abfallenden Bergspitzen des Mendrisiotto. Die Bergketten waren so deutlich zu erkennen, als hätte sie jemand aus dem blauen Himmel herausgestanzt. Der Lago war auch von dieser Kategorie. Ausgestanzt und gefüllt mit einer seltsamen Flüssigkeit, die wie Metall oder Lack schimmerte. Nur der Himmel wirkte natürlich und einigermaßen vertraut. Alles andere war wie verzaubert. Ein Panorama aus Wasserfarben, die kein Mensch malen kann.”
„Es gab Nächte, da stand der Mond so niedrig, dass die Wolken von unten beschienen wurden. Es sah aus, als glitt ein fremdes Meer über ihm hinweg. Er stand auf dem Grund eines Ozeans und beobachtete die Wolken, die von unten wie die weißen Bäuche von Belugawalen aussahen. Fremdartig und faszinierend. David tauchte ein in dieses Meer aus blauen und weißen Farbtönen, in dem auch er eine tiefblaue Farbe annahm und eins wurde mit der Elementarkraft der Phantasie.”